Kvarner – Krk: Konobe, Punat

FKK Camp Konobe:
Das kleine Camp, das um die 1000 Leute beherbergen kann, wirkt schnell voll. Die Lage ist idyllisch, quasi in einer eigenen Bucht, die Anfahrt abenteuerlich über eine kurze und steile Straße. Die Strände sind durchwegs Kies ( abgesehen von einer Betonplatte beim Restaurant). Kleinere und größere Buchten, Abschnitte mit Felsen und gut zugängliche Badestrände sind über eine Länge von mehr als einem Kilometer gut verteilt. Vor allem Gäste im Zelt und in den angebotenen Mobilheimen sollten unbedingt bergtauglich sein.  Eine Zone für das Spazieren mit Hunden gibt es im Süden, die ist durch ein Tor von Camp getrennt und auch dort kann man ins Wasser. Eine Kaffeemaschine als Camping Ausrüstung ist dringend empfohlen, die Gastronomie öffnet spät und unpünktlich.

Auffällig ist: Obwohl es eigentlich nichts gibt, das dafür eigens gemacht worden zu sein scheint, scheinen Kinder sich hier besonders wohl zu fühlen. Es sind anteilig sehr viele und sie sind mobil, was auf eine ruhige und entspannte Atmosphäre hinweist.

Nach dem INF-Ausweis wurde nicht gefragt, dennoch scheint man es mit dern FKK halbwegs ernst zu nehmen wobei es auch hier Ausnahmen gibt, die aber mit durchschnittlicher pädagogischer Arbeit bewältigbar sein sollten. Die Ausnahmen werden gegen Nachmittag mehr, doch scheinen Textilisten die Hauptstrände eher zu meiden. Einzig eine Gruppe männlicher Jugendlicher bei der Strandbar fiel negativ auf, doch auch die haben sich im Hintergrund gehalten. Im Endeffekt ist die größte Störung des Nudismus die Tatsache, dass in das (ohnehin bestenfalls mittelmäßige) Restaurant Gäste von außen ins Camp gelassen werden.

Insgesamt kann man sagen, Kinder und Jugendliche fühlen sich nackt im Camp wohl, sie bewegen sich frei und ungezwungen. Es gibt einzelne Irritationen, mit denen man aber fertig werden kann, indem man klar und konsequent ist. Das Vermeiden von zahlreichen An- und Auszieh-Situationen kann dazu beitragen – man könnte je nach Wetterlage auch auf funktionslose Dinge wie Pyjamas verzichten. Sofern man sich und seinen pädagogischen Fertigkeiten das zutraut, kann man Konobe durchaus für die Familien-FKK-Premiere in Betracht ziehen.

Anmerkung: Der Beschreibung aus dem Jahr 2016 ist tatsächlich seit fünf Jahren nichts hinzuzufügen.

Montenegro: Ada Bojana, Bojana

Von den deutschsprachigen Ländern doch schon recht weit entfernt ist die Insel Ada im Mündungsdelta des Flusses Buna, der in seinem Verlauf die Grenze zu Albanien bildet. Die Anlage gilt als Pionier-Gebiet des jugoslawischen FKK-Trends und ist jahrzehntelang mehr oder weniger vollständiges FKK-Gebiet gewesen. Erst in den Jahren 2017 und 2018 wurde ein kleiner Strandabschnitt zuerst zum „Clothing optional“ und danach ein Teil davon zum Textilgebiet gemacht, doch auch ohne diesen Abschnitt misst der FKK-Strand noch gut zwei Kilometer. Es gibt durchaus Anzeichen dafür, dass mit den Umgestaltungen des kommenden Winters diese Schritte wieder rückgängig gemacht werden könnten.

Um zu erfahren, was einen dort erwartet, empfehlen sich die verschiedenen Seiten mit Kundenrezensionen, bezogen auf das Auto-Kamp kann man die Lage gut mit den Standards der 1970er-Jahre beschreiben: Es gibt Duschen und Toiletten.

Familientauglich ist das Kamp nur bedingt: Zwar kann man sich auf der ganzen Insel abgesehen von kleinen Bereichen wirklich nackt bewegen und das machen auch sehr viele Gäste, man findet aber am Campingplatz sowohl Durchreisende als auch länger bleibende Textilisten genauso. Speziell für Kinder und Jugendliche gibt es gar nichts, man wird auch wenige andere Familien antreffen. Die wenigen, die dort waren, kamen aus Russland, Ungarn und Montenegro selbst.

Der Strand ist schön, lange und weitläufig, und es ist vermutlich einer der wenigen wirklichen Sandstrände. Und: der Strand ist sehr sonnig, das heißt, Schatten findet dort nur, wer ihn selbst mitbringt oder in Nähe von Camp und Hotel, wo mitgebrachte Sonnenschirme verboten sind, sich einen solchen gemeinsam mit zwei Liegen für einen satten Preis leistet.

Beliebt und durchaus auch gut dafür geeignet ist Ada Bojana bei Balkantouristen, die auf der Suche nach einem der letzten Abenteuer sind, die Europa noch zu bieten hat. Also ein paar FKK-Tage für kleinere Gruppen von jungen Erwachsenen im Studentenalter, die gerade dabei sind, dem elterlichen Van eine Herausforderung am Balkan zu verschaffen.

Fazit: Als Nudistin oder Nudist sollte man Ada Bojana jedenfalls einmal gesehen haben, ob man es der Familie antun möchte ist eine andere Frage. Aber auch in diesem Bereich könnte sich etwas bewegen, verlässliche Informationen dazu sind allerdings erst nach Corona zu erwarten.

 

 

Kvarner – Krk: Bunculuka, Baška

Ein kleines Camp in schöner Lage, im Vergleich mit dem Nachbarn Konobe wirkt es größer, weil der Anteil an Wohnwagenstellplätzen im Verhältnis zu Zeltplätzen größer ist, womit die Kapazität ungefähr gleich sein dürfte, vermutlich ein bisschen weniger. Der freundliche Mann am Eingang, der für Tageskarte und Parkplatz bemerkenswerte Beträge kassierte, hatte keinerlei Interesse daran, einen FKK-Ausweis zu sehen. Für Tagesgäste gibt es einen zweiten Zugang direkt beim Strand.

Am Strand fallen sofort viele Textilisten auf, insbesondere auch Kinder, selbst lange vor eventuellen pubertätsbedingten Widrigkeiten. Da sind die Sonnenschirme nummeriert und ein Angestellter geht durch und kontrolliert und die Schirme bekommen ein Namensschild.
Ein Kiesstrand um die 300 m, es gibt kleinere Buchten entfernt vom Camp und laut Beschilderung außerhalb.
Man merkt schon, dass man auf einem FKK -Strand ist, aber man hat dauernd Textilisten im Blickfeld, schrille farbige Bikinis, die jene Stellen am Körper markieren, an denen es in ein paar Jahren „etwas zu sehen geben wird“, die Knaben, „die halt in der Pubertät sind“ oder junge Männer, die es einmal waren oder auch noch sind, das Übliche also an Orten, an denen FKK nicht funktioniert. Außerdem scheint ein Wanderweg direkt über den Strand des Camps zu führen. Zwischen all den Textilbadenden, Wanderern und sonstigen bekleideten Menschen, die am Strand unterwegs sind, kann man definitiv nicht erwarten, dass sich Unerfahrene – egal ob Kinder, Jugendliche oder Erwachsene – auf das Nacktbaden einlassen.
Einige Mobilheime haben eine spektakuläre Aussicht, Waschhäuser sind schön und sauber, aus dieser Perspektive vermisst man nichts. Ansonsten bedauern wir nur, dass wir die Formulierung „wenn Sie von FKK mehr erwarten als nicht verhaftet zu werden“ schon an anderer Stelle verbraucht haben.

Istrien: Valalta, Rovinj

Es gibt keine aktuellen Informationen zu diesem Camp. Die Neuerung, keine INF-Ausweise mehr anzuerkennen, soll für erhöhte Sicherheit sorgen. Ob das funktioniert oder nicht kann man derzeit nur anhand der kritischen Lektüre von Bewertungen auf diversen Plattformen abschätzen.

Die Betreibergesellschaft von Valalta zeigt, wie sogar nackte Menschen zu einem Industriezweig werden können. Für eine Erstinformation empfiehlt sich die Lektüre der Homepage, ein Blick auf die Preisliste und darauf, wofür man alles Geld verlangen kann, sollte eigentlich schon reichen, um die Suche nach dem persönlichen Urlaubsziel auf andere Destinationen auszudehnen. Wenn das noch nicht genug ist, sei ein Blick auf die Hausordnung empfohlen – abgesehen von den wenigen, die noch die Grundschulpädagogik der 1930er Jahre kennen und sich deshalb bei der Lektüre wieder jung fühlen werden, wird das wohl die meisten Menschen reichlich abschrecken.

Es scheint bisweilen so zu sein, dass Valalta ein beliebter Ausgangspunkt geworden ist für den Besuch der umliegenden Nacht“gastronomie“ und eines offenen Strandabschnittes außerhalb des Camps, dessen Ruf dafür gesorgt hat, dass offiziell Warnschilder angebracht wurden, Personen unter 18 Jahren mögen sich fernhalten.

Kärnten: Rutar Lido

Das FKK-Feriendorf Rutar Lido liegt am Rand von Eberndorf in Kärnten. Das kleine und geschlossene Anwesen bietet alles, was man von einem FKK-Camp erwarten kann. Zusätzlich gibt es noch Saunen und Indoor-Pools.

Abgesehen vom Shop im Rezeptionsgebäude gibt es keinen Platz, an dem Bekleidung erforderlich oder notwendig ist. Da es sich um einen kleinen und recht familiären Platz handelt, fühlen sich Kinder sehr schnell wohl. Für den FKK-Einstieg mit Familien ist der Ort durchaus empfehlenswert.

Istrien: Naturist Resort Solaris, Vabriga

Solaris ist ein vollwertiger Camping-Platz, der alles hat, was die Gäste brauchen. Der Camping-Platz ist groß – der Umfang ist nicht viel kleiner als der von Valalta – aber bei weitem nicht so unübersichtlich. Was besonders auffällt: Es gibt von einfachen Zeltplätzen bis zu Luxus-Containern jede Form von Camping, die man sich wünschen kann, und daneben natürlich noch die Appartment-Anlage. Die Waschhäuser sind sauber und sehr gut ausgestattet, die Gastronomie hat vernünftige Preise, die nur leicht über dem Niveau anderer Gastronomie in Küstenorten liegen.

Was FKK betrifft fällt das Urteil durchwachsen aus, immer wieder trifft man auf Textilisten, im Wesentlichen ist aber selten so, dass es wirklich stören würde. Natürlich reichen zwei oder drei Textilisten am Pool, und nach wenigen Minuten sind es zehn, aber falls die Poolaufsicht dann doch einmal vorbeischaut, ist die Situation bald auch wieder vorbei.

Auch Situationen, wo eine Familie am Strand nackt badet und dann, als Gleichaltrige in Badekleidung angekommen sind, die nackten Kinder plötzlich auch Badekleidung tragen, wird man vorfinden.

In den Jahren seit der Pandemie hat man einiges getan, um auch den jüngeren Familienmitgliedern etwas mehr zu bieten. Allerdings schwimmen die diversen Schwimmkörper zum Klettern und Spielen teils verlassen und teils von TextilistInnen belagert – das schreckt die ab, für die sie eigentlich gemacht wurden.

Für routinierte Nudistenfamilien ist Solaris sicherlich eine Option, für AnfängerInnen braucht es dann doch eine gute Portion pädagogischen Aufwandes.

Istrien: Ulika, Červar

Das Camp Ulika, das Camping und Mobile-Homes anbietet, wirkt kleiner als es tatsächlich ist. Gelände und Gastronomie sind einladend, ein Süßwasserpool steht zur Verfügung und der Strand ist durchaus von hoher Qualität. Sehr korrekt wurde am Eingang ein FKK-Ausweis verlangt, Beschilderung bestehend aus einem gestrichenen Bikini und einer gestrichenen Strandkleidung weist an vielen Wegkreuzungen und Strandabschnitten erinnert daran, dass man sich in einem Naturisten-Camp befindet – für den Fall, dass man zwischen ein Grüppchen geraten ist, das es cool findet, genau hier die Badehose oder auch die Straßenkleidung auszuführen.

Es mischen sich hin und wieder einzelne Textilistengruppen unter die Besucher, aber im Wesentlichen funktioniert es hier sehr gut.

Zum Abschluss eine Szene zum Nachdenken, die am Weg zwischen Pool und Kinderspielplatz spielt:

Drei nackte Geschwister auf dem Weg zum Spielplatz, als der ältere der beiden Brüder die anderen Geschwister anhält und meint, dass so viele dort angezogen sind und seiner Schwester und seinem jüngeren Bruder vorschlägt, zur Parzelle zu gehen, um Kleidung zu holen. Die beiden haben dazu keine Lust, nach kurzer Diskussion entschieden sich die drei für die Rückkehr zum Pool.

 

Istrien: Koversada, Vrsar – die Mutter der FKK-Anlagen

Wer sich im Internet über Koversada informiert, muss fast in Ehrfurcht erstarren: Auf dem Inselchen (otočić) Koversada soll dereinst die Geburtsstunde aller Jugoslawischer FKK-Camps geschlagen haben. Bungalows, Villas, Appartments und eine riesen Auswahl an Camping-Parzellen, das alles ergänzt durch die bereits erwähnte Insel, die für Zelte reserviert und per Fußgängerbrücke mit dem Festland verbunden ist. Viel Strand, viele unterschiedliche Strandabschnitte, alles da – und alles FKK. Da allerdings muss man ein paar Abstriche machen.

Der Nord-Süd ausgerichtete Strand beginnt bei der recht durchlässigen Grenze zum benachbarten Textil-Camp, dessen Gäste wie selbstverständlich herüberkommen (man stelle sich vor, jemand würde das umgekehrt machen). Es folgen recht schön angelegte Strand-Abschnitte, auch mit Sandstrand und Baywatch-Turm, wo sich Textilisten ebenfalls bewegen, als würden sie dort hin gehören. Die Brücke zur berühmten Insel, die oben erwähnt wurde, ist vollständig von Textilisten eingenommen und auf der Insel selbst hat man insgesamt eher den Eindruck von clothing-optional als von FKK. Danach allerdings wird es zumindest ein bisschen besser. Dazu kommt, dass der Strand danach eine West-Ost-Ausrichtung hat, die den Badetag über angenehmer ist.

Es dürfte wohl schon noch so sein, dass man für Nacktbaden in diesem Camp nicht verhaftet wird, aber wer sich mehr von FKK erwartet, ist hier leider nicht an der richtigen Adresse. Wem FKK neu ist, den sei ein anderes Camp angeraten, wer gerne einen sanften und unverfänglichen Hauch von Exhibitionismus beim Nacktbaden spürt wird hier wohl eher auf seine Rechnung kommen. Schade eigentlich.

Dalmatien – Hvar: Kamp Nudist, Vrboska

Das Kamp Nudist ist eines der kleineren Camps auf unserer Liste und bietet Platz für gut 400 Gäste. Es ist gut organisiert und es gibt sehr viele nette und auch schattige Plätze für Wohnwagen, Wohnmobile oder Zelte.

Ziemlich schnell fällt auf, dass es hier sehr familiär zugeht, was auch an der großen Anzahl an Familien unter den Gästen liegt. Kinder und Jugendliche fühlen sich wohl, die unvermeidlichen Sprösslinge jener Eltern, die meinen, auf Pubertät mit der Verweigerung von Erziehung reagieren zu müssen, gibt es zwar auch hier, sie sind aber klar in der Minderheit und zeigen kaum Präsenz. Nur an den Abenden neigten die Buben dazu, sich (teils auch recht skurril) zu bekleiden, während sich die Mädchen darüber lustig gemacht haben.

Alles in allem ein stimmiger Eindruck, der durchaus für den FKK-Einstieg mit der Familie infrage kommen kann.